Schon George Orwell war der Meinung, man solle die Schlachten und Kriege der Welt lieber auf dem Fußballplatz austragen. Doch ist das eigentlich wirklich erstrebenswert? Wie ernst sollte man ein Fußballspiel nehmen? Und können sportliche Ereignisse wirklich politische Auswirkungen haben? Viele Gesellschaftswissenschaftler und Philosophen behaupten, Fußball hätte schon lange seine Unschuld verloren und würde zunehmend instrumentalisiert. Doch stimmt das wirklich?
Zwei ganz verschiedene Welten

Andere können diese Grenze leider nicht so klar ziehen. Sie politisieren den Fußball und machen an dieser Sportart die Eigenschaften einer Stadt, eines Landes oder sogar eines ganzen Kontinents fest. Einerseits ist der sportliche Wettkampf sicherlich besser als ein tatsächliches Gefecht, doch wir alle wissen natürlich, dass es abseits des Stadions nicht immer so friedlich bleibt. Wissenschaftler behaupten sogar, dass populäre Ballsportarten in einem kleinen Rahmen und für eine begrenzte Zeit tatsächlich etwas von kriegerischen Handlungen hätten. Wenn sich Hanseaten untereinander bekämpfen, wenn Bayern gegen Preußen kicken und die Nationalteams aller qualifizierten Länder bei der Weltmeisterschaft gegeneinander antreten, um ihrem Land alle Ehre zu machen, dann hat das durchaus einen ernsthaften Charakter. Und auf dem Platz geht es ja auch nicht gerade zimperlich zu. Berücksichtigt man die Vielzahl komplizierter Verletzungen, die Quote der Sportinvalidität und den Intervall begangener Fouls, wird man feststellen, dass Fußball ziemlich brutal sein kann. Bengalisches Feuer auf den Zuschauerrängen, martialische Sprechchöre und Fans, die sich nach den Spielen duellieren, zeugen von der Rohheit dieser Sportart.
Fußball wie er sein sollte


